D. Hennings: Raumakustik in der Plusenergie-Schule Hohen Neuendorf 4. Weitere RäumeDie Aula / Mensa |
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Dieser großvolumige Raum (ca. 1500 m³) wird im Alltagsbetrieb der Schule als Mensa genutzt. In dieser Nutzungsart findet Kommunikation nur im Nahbereich statt. Eine akustische Bedämpfung kann hier helfen, indem sie den allgemeinen Geräuschpegel senkt. Allerdings wirkt die Bedämpfung nur auf den Diffusschall. Auf den Direktschall oder an schallharten Flächen (Fenster ..) reflektierten Schall hat sie keinen Einfluß. Deshalb sind Maßnahmen der Lärmreduzierung am wirksamsten, wenn sie direkt an den Quellen ansetzen. Bei der Nutzung als Aula wird dagegen die Kommunikation raumweit. Die Sprach-Übertragungsqualität wird in diesem Fall von der akustischen Bedämpfung abhängig, auch wenn keinerlei Lärm stört. Eine Orientierung gibt die Nachhallzeit-Empfehlung in DIN 18041, die für die Nutzungsart 'Sprache' und der Raumgröße bei 1 Sekunde liegt. Die mittlere Grafik rechts zeigt eine Stirnwand der Aula hinter deren Projektionsfläche sich ein bedämpfter Hohlraum befindet, so daß diese Fläche als Plattenabsorber tieffrequenten Schall absorbiert. Um die Projektionsfläche herum sowie an der gegenüberliegenden Stirnwand sind Breitbandabsorber gleicher Bauart wie in den Unterrichtsräumen angeordnet. Die in der unbesetzten Aula gemessenen Nachhallzeiten liegen nahezu vollständig innerhalb des nach DIN 18041 empfohlenen Bereichs für 'Sprache'. Umgerechnet auf eine mit 200 Personen angenommenen vollen Besetzung wird der Bereich teilweise unterschritten. Die unter 250 Hz ansteigenden Nachhallzeiten zeigen, daß die Wirkung der absorbierenden Projektionsfläche nicht ausreicht um bei tiefen Frequenzen ebenfalls auf das im übrigen Frequenzbereich von den Breitbandabsorbern bewirkte Niveau zu bedämpfen.
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Grafik 4.1: Blick in das Geometriemodell für die raumakustische Simulation einer (nicht realisierten) Variante der Aula, mit 200 Personen besetzt.
Grafik 4.2: Die Projektionsfläche in der Aula ist als Plattenabsorber ausgeführt und von (grau eingefärbten) Breitband-Absorbern umgeben.
Grafik 4.3: In der unbesetzten Aula gemessene und auf volle Besetzung umgerechnte Nachhallzeiten. Zum Vergleich die nach DIN empfohlenen Werte für die Nutzungsart 'Sprache'.
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Die Sporthalle |
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Die Sporthalle liegt oberhalb des in DIN 18041 berücksichtigten Volumenbereichs wo Nachhallzeiten von 2.0 - 2.5 Sekunden empfohlen werden. Diese Werte erschweren die Kommunikation über den Nahbereich hinaus, die ohnehin wegen der Raumgröße die Sprecher stark beansprucht. Um die Kommunikation im Sportunterricht und beim Training von Sportgruppen zu erleichtern, wurde die Sporthalle abweichend von DIN 18041 mit niedrigeren Nachhallzeiten ausgelegt. Die mittels kostengünstiger, robuster und spektral breitbandig wirksamer Absorber (Sandwich-Konstruktion aus zementgebundener Holzwolle und Mineralfaser) erreichten Nachhallzeiten liegen im Bereich der DIN-Empfehlungen für 'Unterricht' und 'Sprache' (siehe Grafik rechts). Anläßlich der Inbetriebnahme der Schule fand im Juni 2011 das EnOB-Symposium 'Wege zur Plusenergieschule' statt. Die Sporthalle wurde dabei als Konferenzsaal genutzt und konnte ihre Eignung für Vorträge und Kommunikation unter Beweis stellen, wobei wegen der Raumgröße eine Verstärker-Anlage eingesetzt wurde. |
Grafik 4.4: Das Geometriemodell für die Simulation der Sporthalle. Grafik 4.5: In der Sporthalle gemessene Nachhallzeiten.
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